Laugen-Bagels mit Bärlauch, Körnern & viel Geschmack
Wenn ich backe – dann verwandele ich meine Küche am liebsten in eine Brot-Backstube. Das soll nicht heißen, dass ich ungern Kuchen backen würde, doch mag ich persönlich lieber Herzhaftes. Backe ich Süßes, muss es für mich immer im vernünftigen Rahmen bleiben – Kuchen und Torten mit viel Chichi sind nicht mein Ding…
So war ich dann also am Sonntag ganz in meinem Element. Zorra und Sandra hatten wieder zum „Synchronbacken“ eingeladen. Mittlerweile schon das 10. Event dieser Art, bei dem jeder, der Spaß am Backen hat, teilnehmen kann. Zur gleichen Zeit, nur verbunden über die Social Medias, nach einem vorgegebenen Rezept backen und über den Fortgang berichten – yeah – das bringt viel Spaß! Man kann Fragen stellen, diskutieren und lernt sich, zumindest „internetal“, untereinander kennen.
Unsere 10. Back-Aufgabe: Bagels. Jeder kann nach eigenen Vorstellungen, das Rezept abändern – doch am Ende sollten es Bagels sein.
Wahrscheinlich wäre ich nie auf die Idee gekommen, diese Brotkringel zu backen. Doch nun bin ich auf den Geschmack gekommen. Ich habe die Bagels mit Bärlauch verfeinert, dann in Lauge gebadet und – mmmmmh – das war eine gute Idee – die sind wirklich so, so lecker 🙂
Und so geht‘ s:
Laugen-Bagels mit Bärlauch, Körnern & viel Geschmack
Zutaten
- 200 g Kartoffeln geschält und gewürfelt
- 250 ml Kartoffel-Kochwasser
- 20 g frische Hefe 7 g Trockenhefe
- 30 ml Sonnenblumenöl oder nach Wunsch
- 1 Ei, Gr. L * 2 Eier
- ca. 650 g Mehl hier: Type 550
- ¾ EL Salz
- 2 EL Back-Natron* 1 Ei, Gr. M, aufgeschlagen u. verrührt
- 12 Bärlauchblätter
- Schwarzkümmel, Sesam, Sonnenblumen- u. Kürbiskerne* Sesam-u./oder Mohnsamen zum Bestreuen
Anleitungen
- Ungefähr 350ml Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und die Kartoffelwürfel in ca. 10 Min. darin gar kochen. Abgießen und dabei das Wasser auffangen.
- Vom Kartoffelwasser 250ml abmessen und auf unter 40°C abkühlen lassen.
- Frische Hefe (oder Trockenhefe) ins abgekühlte Wasser geben, umrühren und warten bis sich Bläschen bilden.
- Die Hälfte des Mehls in eine Rührschüssel geben, in der Mitte einen Krater frei schieben, die Hefelösung hineingeben, Salz, das Ei und Öl auf dem Rand verteilen und per Hand oder mit den Knethaken der Küchenmaschine verrühren, bis eine Bindung entstanden ist.
- Nach und nach das restliche Mehl zufügen bis sich ein weicher Teigkloß formt. Diesen mit etwas Mehl bestäubt, abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen bis er sich verdoppelt hat. Das kann bis zu einer Stunde dauern.
- Den Teig aus der Schüssel nehmen, abwiegen und auf eine leicht bemehlte Fläche geben. Mein Teig wiegt gut 1000g.
- Den Teig zu einer Rolle formen und in 10 Stücke à 100g teilen (oder Menge nach Wunsch).
- Die Teigstücke zu Kugeln formen (Wer mag, arbeitet jetzt den gehackten Bärlauch ein.), etwas flach drücken, mit Hilfe eines Holzlöffelstiels in die Mitte ein Loch bohren und durch schnelles Drehen auf den gewünschten Durchmesser erweitern. Meine geformten Bagels haben außen einen Durchmesser von ca. 10cm und innen von 3cm.
- Die Bagels abgedeckt ca. 15 Minuten ruhen lassen. In der Zwischenzeit 1 l Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Den Backofen auf 180°C Umluft oder 200°C O.-/U.-hitze vorheizen und ein Backblech mit Backtrennpapier belegen.
- Die Temperatur des Herdes soweit vermindern bis das Wasser nur noch siedet. Das Natron in das Wasser geben. Vorsicht – es schäumt etwas! Wer „normale“ Bagels backen möchte, lässt das Natron weg.
- 2 – 3 Bagels (je nach Größe des Topfs – sie sollten sich nicht berühren) mit Hilfe einer Schaumkelle vorsichtig in die Lauge bzw. das Wasser gleiten lassen und von jeder Seite ca. 1 Minute ziehen lassen. Danach herausheben, abtropfen lassen und mit ca. 3 cm Abstand auf das Backblech legen.
- Laugen-Bagels mit den gewünschten Körnern bestreuen und nach Wunsch noch etwas Käse darüber hobeln. Normale Bagels mit dem verquirlten Ei bestreichen und mit den gewünschten Körner bestreuen.
- Die Bagels im Ofen in ca. 20 Minuten goldbraun backen, aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter abkühlen lassen.
- Sehen sie nicht lecker aus?! Mit Frischkäse bestrichen, belegt mit Salatblättern, Avocadoscheibchen und hauchdünn geschnittenem Räucherlachs – mmmmh – ein Genuss 🙂
Da hat mich mein Gefühl doch nicht getrogen 🙂 In der Vergangenheit habe ich mich oft beim Anblick von Bagels gefragt, ob sie wohl mit den russischen Bubliki (бублики) verwandt wären, die ähnlich aussehen?! An diesem Wochenende hatte ich nun den Anlass dies zu klären. Und wirklich – Wikipedia sei dank – weiß ich es jetzt ganz genau – die Bagels haben u.a. ihren Ursprung in Rußland bzw. Ukraine und Polen. Wie viele andere Speisen, so haben auch hier Einwanderer, vor allem aus Ost-Europa, diese gebackenen Kringel mit nach Amerika gebracht. Aus den jiddischen beygel/baygel wurden die amerikanischen Bagels. Das Loch in den Bagels/Bubliki hatte übrigens ursprünglich, in erster Linie, einen praktischen Grund. Die gebackenen Kringel wurden auf ein Band gefädelt und zum Transport bzw. Staßenverkauf um den Hals getragen. (Was wohl unsere Lebensmittelkontrolleure dazu sagen würden..) Kleine Bubliki, mit einem Durchmesser von ca. 5 cm, kenne ich übrigens auch getrocknet wie etwa Salzstangen. Sie werden in der Ukraine gern zum Tee gereicht. Die Inspiration zu diesem Bagel-Rezept erhielten Zorra und Sandra durch die Egg-Bagels auf dem Blog von William Sonoma. Wer sich interessiert, kann dort das Rezept in der amerikanischen Originalfassung lesen. Außerdem findet Ihr nachfolgend die Rezepte aller im Synchronback-Team:
- Ingrid von Auch was
- Franziska – Nur mal kosten
- Karin – Angel and devils food
- Christina – The Apricot Lady
- Dagmar – Brotecke
- Sarah – Kinder kommt essen
- Bernadette – Verkocht
- Birgit – Backen mit Leidenschaft
- Sandra – From Snuggs Kitchen
- Caro & Tobi – Foodwerk
- Caro – Carointhekitchen
- Anikó: http://wp.me/pj1Jn-1Ak
- Tamara – Cakes, cookies and more
- Ina – Appelthree
Liebe Synchronbäckerinnen und -bäcker, sollte ich jemand in der Liste vergessen haben, dann einfach melden 🙂
Merken
Schreibe einen Kommentar