Der April steht noch fast in den Startlöchern und schon sind die fidelen Synchronbäcker wieder dabei, ihre allmonatliches Backwerk herzustellen. Diesmal haben Zorra und Sandra bei Lutz Geissler das Rezept für den Aachener Poschweck entdeckt und mit dieser gebackenen Köstlichkeit, zum Synchronbacken eingeladen.
Aachener Poschweck – ein Osterbrot mit Geschichte
Poschweck ist ein süßes Hefebrot, das hauptsächlich in der Osterzeit im Aachener Raum gebacken wird. Dieses süße Brot gibt es laut Wikipedia bereits seit dem späten Mittelalter. Er wurde zum ersten Mal 1547 in der Aachener Bäckerverordnung erwähnt. Damals wurde der Öcher Poschweck von den Bäckern an gute Kunden verschenkt. Doch bereits 1760 versuchten die Bäcker zum ersten Mal, mit diesem Brauch zu brechen. Der Magistrat der Stadt setzte sich allerdings durch und sie wurden gezwungen, die Wecken weiter zu verschenken. Bei einem erneuten Versuch der Bäcker im Jahre 1846 kam es in Aachen sogar zu gewaltätigen Ausschreitungen – der sogenannten “Poschweck-Revolution”. Erst im Jahre 1946 konnten sich die Bäcker endlich durchsetzen und durften ihre Poschwecken fortan verkaufen.
Ich habe das Rezept von Lutz etwas verändert; habe anstatt der Sultaninen, Cranberries verwendet und noch hier und da Änderungen nach meinem Geschmack vorgenommen. Ihr findet im Rezeptkästchen zwei Anleitungen. Angaben von Lutz, die von meinen abweichen, habe ich jeweils mit einem Sternchen* gekennzeichnet.
Aachener Poschweck
Zum Backen der Poschwecken wird wenig Hefe verwendet, aber dafür mit einem Vorteig gearbeitet. Durch diesen entwickeln die Wecken ein besonders reiches Aroma. Die frisch geriebene Orangenschale und Vanillemark im Teig sorgen zusätzlich für einen besonders feinen Geschmack. Das I-Tüpfelchen ist der Würfelzucker, der zusammen mit gestiftelten Mandeln und Cranberries in den Teig geknetet wird. Der Zucker schmilzt beim Backen und hinterlässt karamellig-klebrige Stellen im Teig – mmmmh – lecker!
Viel Spaß beim Backen
Eure
Aachener Poschweck im Anschnitt
Aachener Poschweck in zwei Varianten
Zutaten
Vorteig (Pâte fermentée) für I und II
- 210 g Weizenmehl Type 550
- 145 g Wasser (30°C)
- 3 g Frischhefe
- 4 g Salz
Hauptteig für I und II
- Vorteig (Pâte fermentée)
- 290 g Weizenmehl, Type 550
- 200 g Vollmilch 20°C
- 8 g frische Hefe
- 30 g Zucker
- 5 g Salz
- 1 Vanilleschote (Mark) oder 1 Msp. gemahlene Vanilleschote*
- 1 Bio-Orange Abrieb und Saft
- 150 g Butter 5°C, klein gewürfelt
- 125 g Cranberries oder Sultaninen*
- 125 g gestiftelte Mandeln oder gehackte*
- 100 g brauner Würfelzucker oder 125g weißer Würfelzucker*
- 1 Ei verquirlt zum Bestreichen
Anleitungen
Vorteig für I und II
- Die Vorteigzutaten von Hand mischen, innerhalb von ca. 45 Minuten bei Raumtemperatur anspringen und dann ca. 24-48 Stunden bei 5-8°C abgedeckt reifen lassen.
- Die Cranberries oder Sultaninen* 24-48 Stunden im Saft der ausgepressten Bio-Orange quellen lassen. – Überschüssigen Saft später vor der Hauptteigzubereitung absieben.
Hauptteig für I und II
- Alle Zutaten (Hefe in der Milch auflösen) außer Butter, Mandeln, Würfelzucker und Cranberries oder Sultaninen* 5 Minuten auf niedrigster und weitere 7-8 Minuten auf zweiter Stufe zu einem straffen Teig kneten. (Nicht die ganze Milch auf einmal verwenden! Erst mit 150 ml anfangen und wenn der Teig zu trocken sein sollte, tröpfchenweise den Rest dazugeben.)
- Dann die gewürfelte Butter hinzufügen und weiterkneten bis sie komplett in den Teig eingearbeitet ist.
- Zuletzt Cranberries oder Sultaninen*, Mandeln und Würfelzucker von Hand unterkneten.Tipp: Wer es mag nimmt zusätzlich etwas Zitronat und Orangeat in den Teig.
- Den Teig 1 Stunde bei 20°C gehen lassen.
- Den Teig zu einem großen ovalen Brotlaib formen oder * in drei gleich große (ca. 500g) Stücke teilen und jedes zu einem ovalen Brotlaib formen.
- Den Poschweck (die Poschwecken*) auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen – mit Folie vor dem Austrocknen schützen – und 90 Minuten bei 20°C reifen lassen.
- Den Ofen auf 175°C Umluft vorheizen.
- Den oder die Teiglinge mit verquirltem Ei bepinseln und mit jeweils auf der Oberfläche längs 5mm tiefen und jeweils links und rechts davon zwei kürzeren Schnitte versehen.
- Den/die* Poschwecken bei 175°C Umluft, je nach Größe des Gebäcks und Ofenleistung, 30 bis 45 Minuten goldbraun backen.
Wem dieses Oster-Rezept für die Aachener Poschwecken gefallen hat und weitere Köstlichkeiten für die Osterzeit sucht, wird hier sicher fündig.
Viel Spaß beim Backen und schaut doch auch bei den anderen TeilnehmerInnen vorbei. Die Links findet Ihr weiter unten.
Liebe Zorra und liebe Sandra vielen Dank für die Einladung und Organisation des 35. #Synchronbackens. Ihr habt wie immer ein glückliches Händchen bei der Auswahl des Rezeptes gehabt ♥
Es hat wieder viel Spaß gemacht
Ihr Lieben – frohe Ostern und – ich freue mich auf das nächste Mal mit Euch!
Meine lieben Grüße gehen an:
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Véronique von Typisch Französisch!
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum
Sonja von Cookie und Co
Caroline von Linal’s Backhimmel
Petra von gf Natürlich
Tina von Küchenmomente
Simone von zimtkringel
Petra von Obers trifft Sahne
Karin von Food for Angels and Devils
Conny von Mein wunderbares Chaos
Birgit M. von Backen mit Leidenschaft
Tamara von Cakes, Cookies and more
Volker von Volkermampft
Sonja von Soni – cookingwithlove
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