Schweizer Dreikönigskuchen – ein uralter Brauch
Einmal König oder Königin sein – ein Traum? Nein, nicht für die oder den Glücklichen, der am 6. Januar, Tag der Heiligen Drei Könige, beim Genuss des Schweizer Dreikönigskuchen, eine eingebackene Mandel, eine Münze oder eine kleine Königsfigur findet – so will es eine uralte Tradition.
Dieser Brauch geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Damals steckte eine Bohne im Königskuchen und :„Wer dan dieselbige bekompt, der wirdt für den König gehalten“. (Martin Lienharts Elsässisches Wörterbuch, Quelle)
Dreikönigskuchen – international
Die Tradition und verschiedene Rezepturen für den Dreikönigskuchen findet man in vielen Teilen der Welt, so besteht der Kuchen z.B. hier in Deutschland aus einem gehaltvollen Sandkuchenteig; in der Schweiz aus Hefeteig; in Frankreich ist die Galette de Rois, ein Blätterteiggebäck mit Marzipanfüllung; in Spanien backt man einen Roscón de Reyes – einen Hefekranz, der teilweise mit einer Creme gefüllt ist; in Mexiko besteht der Rosca de Reyes (Königskranz) ebenfalls aus einem Hefeteig ohne Füllung, jedoch mit kandierten Früchten als Verzierungen; in den Südstaaten der USA gibt es zwei Versionen den French King Cake aus Blätterteig und den King Cake als Hefeteigversion. So verschieden die Zutaten, so gleich ist überall der eingebackene König, der dem Finder für einen Tag „königliche Würden“ verleiht.
Schweizer Dreikönigskuchen – wer hat‘ s gemacht?!
„Einmal König sein“, das haben sich wohl auch Zorra und Sandra gedacht, als sie für das 1. Synchronbacken 2019 zum Zubereiten eines Schweizer Dreikönigskuchens eingeladen haben. Viele, viele sind diesmal dieser Einladung gefolgt (die Links findet Ihr weiter unten) und haben sich am vergangenen Wochenende, verbunden durch die sozialen Netzwerke, ans Backen gemacht. Herrlich appetitliche Dreikönigskuchen sind dabei entstanden und – es sind wohl auch viele Könige gekrönt worden. – Wer hätte es gedacht?! „Mein König“ fand die eingebackene Mandel und – wurde als König – bestätigt ( „Gab es da etwa Irritationen?!“fragte mein Mann mit erstaunt hochgezogenen Augenbrauen )
Nachfolgend nun das Rezept des Schweizer Dreikönigskuchens, das Zorra und Sandra von BesondersGut übernommen haben. Ich habe leichte Veränderungen vorgenommen und diese jeweils vermerkt.
Nach diesem Rezept könnt ihr natürlich auch an jedem anderen Tag backen. Der Kuchen sieht sehr dekorativ aus und kann durch Zufügen von Trockenfrüchten (Rosinen, Cranberries, Datteln Feigen usw.) und Schokolade, Marzipan oder Konfitüre nach Geschmack verändert werden. Ja, warum eigentlich nicht auch eine pikante Variante z.B. mit Pesto, wobei man dann allerdings auf das süße Topping verzichten sollte. Probiert das Rezept aus. Es ist gelingsicher und der Teig ist herrlich bauschig – so wie ein Hefeteig sein sollte.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachbacken!
Eure
Schweizer Dreikönigskuchen
Zutaten
Vorteig/Poolish
- 100 g Milch hier: fettarme Milch 1,5%
- 100 g Weizenmehl, Type 550 oder 812 hier: Type 812
- 1 g frische Hefe
Hauptteig
- Vorteig/Poolish
- 200 g zimmerwarme Milch hier: fettarme Milch 1,5%
- 8 g frische Hefe
- 40 g Zucker hier: 50g Kokosblütenzucker
- 5 g Vanillezucker hier: 1 EL Vanilleextrakt
- 400 g Weizenmehl, Type 550 oder 812 hier: Type 812
- 10 g Salz
- 1/2 Bio-Zitrone Abrieb
- 60 g Butter, weich
Eistreiche
- 1 Ei
- 10 g Milch oder Sahne
- je 1 Prise Salz / Zucker
Topping
- Hagelzucker
- 50 g gehobelte Mandeln
- 50 g gehackte Pistazien
- 100 ml Ahornsirup hier: Agavendicksaft
Anleitungen
Vorteig
- Tag 1 abends: die Milch in eine Schüssel geben.
- Die Hefe in die Milch krümeln und verrühren.
- Das Mehl zugeben und gut verrühren.
- 1 – 2 Stunden bei Raumtemperatur anspringen lassen und dann abgedeckt bis zum nächsten Morgen in den Kühlschrank stellen.
Hauptteig
- Tag 2: (Der Vorteig kann bis zu 24 Stunden im Kühlschrank lagern bevor er weiter verarbeitet wird.) Den Poolish aus dem Kühlschrank nehmen und bei Raumtemperatur 30 Minuten akklimatisieren lassen.
- Die Milch, die Hefe sowie alle anderen Zutaten bis auf die Butter in die Rührschüssel geben und 8 – 10 Minuten auf niedriger Stufe kneten lassen. (Ich knete per Hand).
- Dann die die weiche Butter in kleinen Stückchen dazugebenund den Teig nochmals 5 – 10 Minuten schonend kneten.
- Der fertig geknetete Teig ist relativ weich und elastisch. Die Schüssel abdecken und bei Raumtemperatur 60 – 90 Minuten gehen lassen.
Eistreiche
- In der Zwischenzeit das Ei verquirlen. Sahne, Salz, Zucker (Kokosblütenzucker) zugeben und gut verrühren.
Kugelformung und 1. „Anstrich“
- Ein Stück Backtrennpapier in der Größe des Backblechs bereitlegen.
- Die Arbeitsfläche nur ganz leicht mit Mehl bestäuben.
- Den Teig aus der Schüssel auf die Arbeitsfläche geben.
- 8 Teigstücke zu je 80 g abwiegen.
- Den restlichen Teig zu einer großen Kugel formen und mit der Naht nach unten auf das Backpapie legen.
- Die 8 Teigstücke ebenfalls zu Kugeln formen und ebenfalls mit der Naht nach unten mit etwas Abstand zueinander um die große Kugel verteilen. Dabei auf keinen Fall vergessen, die Mandel oder den König in eine Kugel einzufalten!
- Den so vorbereiteten Dreikönigskuchen das erste Mal mit einem Eianstrich versehen und mit einer großen, umgestülpten Schüssel bedeckt nochmals 30 – 45 Minuten lang gehen lassen.
- Den Backofen auf 190°C Umluft, wenn möglich mit Backstein sonst mit Backblech, vorheizen.
2. „Anstrich“/ Backen / Verzieren
- Kurz vor dem Backen nochmals mit dem verquirlten Ei bepinseln.
- Den Dreikönigskuchen mit Hilfe des Backpapiers vorsichtig auf den heissen Backstein oder das heisse Backblech ziehen und ohne Dampf 20 – 30 Minuten (je nach Ofenleistung) goldbraun backen.
- Noch heiß mit dem Ahornsirup oder Agavendicksaft bestreichen und mit Hagelzucker und / oder gehobelten Mandel und hier: gehackte Pistazien bestreuen.
Bevor ich heute ende, noch einmal ein großes Dankeschön an Zorra und Sandra für die Einladung und Organisation des 1.Synchronbackens in 2019. Ihr habt wie immer glückliche Händchen bei der Auswahl des Backrezeptes bewiesen.
>Der Schweizer Dreikönigskuchen ist eine Wucht. Mir wurde das Versprechen abgenommen – nein – der König hat ein Dekret erlassen, dass dieser Kuchen ab sofort das Prädikat ? besonders delkat ? erhält und fortan, so oft wie möglich, die königliche Tafel bereichern soll.
Es freut mich, dass ich im Kreis so vieler königlicher Hoflieferanten backen durfte. Ihr Lieben, es hat wieder viel Spaß gemacht! Bis zum nächsten Mal!
Meine lieben Grüße gehen an:
Zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Britta von Backmaedchen 1967
Petra von gf Natürlich
Sonja von Soni – Cooking with Love
Sandra von Snuggs kitchen
Caroline von Linal’s Backhimmel
Tina von Küchenmomente
Verena von Verena`s blog Schöne Dinge
Sascha von Lecker muss es sein!
Barbara von Barbaras Spielwiese
Tamara von Cakes, Cookies and more
Birgit von Backen mit Leidenschaft
Eva von evchenkocht
Sarah von Kinder, kommt essen!
Bettina von homemade & baked
Simone von zimtkringel
Ingrid von auchwas
Tanja von Tanja’s „Süß & Herzhaft“
Petra von Gourmetköchin
Schreibe einen Kommentar