*Rezension
Überall, sei es in den Medien, im Job oder privat, hört und liest man vieles über vegane Ernährung. Das macht immer mehr Menschen neugierig und bestärkt sie in dem Wunsch es wenigstens ab und zu einmal ohne tierische Lebensmittel zu versuchen. Vegane Hauptspeisen können sich viele noch vorstellen: einen gemischten Salat, Gemüsevariationen und Nudel- sowie auch Reisspeisen hat wohl jeder schon mal gegessen. Aber vegane Desserts? – Ohne Butter, Eier oder Sahne – kann das denn schmecken?!
Diese Frage kann ich, für mich, nun endlich klären; denn Vorablesen und der Löwenzahn Verlag haben mir für eine Rezension das neuen Kochbuch „Vegane Dessertträume“ von Brigitte Bach zur Verfügung gestellt.
Brigitte Bach ist kein Unbekannte. Als vegane Foodbloggerin präsentiert sie auf ihrem Blog unwiderstehliche Desserts, die sie alle selbst kreiert und erprobt hat. Sie verspricht in ihrem neu erschienenen Buch nicht nur, dass vegane Desserts lecker, sondern traumhaft seien und auch Nicht-Veganer diese Naschereien lieben werden.
Der Einband des Kochbuches präsentiert sich relativ schlicht. Verschiedene Desserts, fröhlich bunt gemischt, auf hellem Grund platziert, geben einen visuellen Vorgeschmack auf die Rezepte.
Beim Öffnen des Buches, stelle ich nach einem Blick in die klare, hübsch gestaltete Inhaltsangabe fest, dass sich dieses Kochbuch in drei wesentliche Teile gliedert: Einführung, Rezepte und alphabetisches Rezept- bzw. Stichwortregister.
In der Einführung erhalte ich ausführlich Auskunft über die wichtigsten veganen Zutaten, ihre Beschaffenheit und Verarbeitung, Anleitungen für ansprechende Garnierungen und werde in die Geheimnisse der Eisherstellung eingeweiht.
Im Hauptteil finde ich 47 Rezepte, die in vier Rubriken eingeteilt sind. Da gibt es Anleitungen „Zum Löffeln“, „Zum Herzerwärmen“, „Zum Schwelgen“ und „Zum Stiebitzen“ – ein wahrlich breites Spektrum, das von Eis, Konfekt, Cookies und Brownies bis zu Palatschinken, Strudel, Pancakes und Tartes reicht.
Auf je einer Doppelseite werden die Dessert-Rezepte mit schönen Fotografien so dargestellt, dass sofort der Wunsch aufkommt, in die Küche zu laufen, um eines dieser Köstlichkeiten herzustellen.
Als begeisterte Foodbloggerin lasse ich es mir natürlich nicht nehmen, für diese Rezension wenigstens ein veganes Dessert auszuprobieren. Beim aufmerksamen Durchblättern des Buches bin ich, als Earl-Grey-Tee-Fan, an einem Rezept hängengeblieben, für das ich nur die Früchte besorgen mußte und habe es nach folgender Anleitung zubereitet:
Earl-Grey-Chia-Dessert mit Physalis-Cashew-Creme
Zutaten für 2 – 3 Portionen
- 300 ml Mandelmilch
- 3 TL Earl-Grey-Tee
- 40 g Chia-Samen
- 2 EL Agavendicksaft
- ¼ TL Vanille, gemahlen
Für die Pysalis-Cashew-Creme
- 45 g Cashewkerne
- 60 g Physalis (auch: Andenbeere, Kapstachelbeere)
- 3 EL gelber Fruchtsaft (z.B. Pfirsich odere Aprikose) alternativ Wasser
- ¼ TL Vanille, gemahlen
- 1 EL Agavendicksaft (von mir zugefügt)
Zubereitung:
- Vorab die Cashewkerne für das Topping mindestens 4 Stunden einweichen.
- Für das Earl-Grey-Chia-Dessert die Mandelmilch erhitzen, die Teeblätter zugeben und einige Minuten ziehen lassen. Anschließend durch ein Sieb gießen und abkühlen lassen.
- Chia-Samen, Agavendicksaft und Vanille einrühren und 30 Minuten ruhen lassen. Dann umrühren, damit sich keine Klümpchen bilden, und auf Dessertgläser verteilen. (Diese in den Kühlschrank stellen.)
- Für die Physalis-Cashew-Creme die Beeren putzen, waschen und aus den Kapseln (Lampions) lösen.
- Die Cashewkerne abgießen und zusammen mit Physalis, Fruchtsaft und Vanille in einem Mixer oder mit einem Pürierstab zu einer glatten Creme pürieren.
- Die Creme als Topping auf die vorbereiteten Desserts verteilen, mit Physalis dekorieren und servieren.
Meine Männer haben dieses Dessert mit großem Genuss gegessen, während es mir nicht so sehr gut geschmeckt hat. Gern verwende ich Chia-Samen im Müsli, beim Backen und in Salaten, doch muss ich feststellen, dass sie mir in gequollenem Zustand nicht gefallen. Außerdem schmeckt dieses Dessert nicht „rund“. Das soll nun aber nicht bedeuten, dass mir damit sämtliche Rezepte missfallen. Es gibt ja noch eine große Auswahl, durch die ich mich probieren kann. 🙂
Das Kochbuch Vegane Dessertträume ist ein wirklich wunderbar gestaltetes Buch mit schönen Fotografien von Michael Eckstein.
Vegane Neulinge werden in diesem Buch ausreichend über das Wie? Was? und Wo? bezüglich veganer Lebensmittel und ihrer Zubereitung aufgeklärt. Viele bekannte Dessert-Rezepte erscheinen hier als vegane Variante und kreative Neuschöpfungen machen Appetit aufs Ausprobieren.
Hilfreich sind die Symbole unter den Rezepten, die auf Besonderheiten wie z.B. gluten- oder sojafrei hinweisen und die vielen Tipps und Hinweise der Autorin aus ihrer reichen Koch-Erfahrung. Hätte Brigitte Bach noch Angaben über den benötigten Zeitaufwand für das Zubereiten der Süßspeisen gemacht, wäre das Buch für mich rundum gelungen.
Alles Liebe!
Birgit
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