Moin und hallo Ihr Lieben,
während eines Aufenthaltes auf der Baleareninsel Mallorca kommt man eigentlich nicht umhin, dort eines der schönen Cafés oder traditionellen Konditoreien zu besuchen. Hier finden sich für jeden Geschmack die appetitlichsten, einheimischen Köstlichkeiten wie z.B. Cremadillos, Sobrassadas de Montuïri, Empanadas, Cocarrois und natürlich DAS traditionelle Gebäck der Insel: Die Ensaïmada de Mallorca in ihrer typisch achteckigen Schachtel. Dieses Plundergebäck gibt es in den verschiedensten Varianten so z.B. gefüllt mit unterschiedlichen Cremes, Engelshaar (einheimische Kürbis-Spezialität), Konfitüre, Schokolade, Nougat, Marzipan und auch „einfach“ ungefüllt, bekannt als llisa.
Ensaïmada de Mallorca
Die Ensaimada ist eine Spezialität mit geschützter geografischer Angabe – de Mallorca – und zählt zu den traditionellen Kulturgütern der mallorquinischen Küche. Die Regierung der Balearen sah sich im Jahre 1996 dazu genötigt, die Herkunft des Gebäcks unter Schutz zu stellen, da unter diesem Namen immer mehr minderwertiges Gebäck vermarktet wurde. Seit 2003 gibt es eine Ensaimada-Verordnung in der eine Zutatenliste, die genaue Zusammensetzung der Ensaimadas regelt.
Die Herstellung ist relativ aufwändig. Deshalb sind im Ausland echte Ensaïmadas de Mallorca fast nicht zu bekommen.- Es sei denn, man backt die Plunderschnecke selbst.
Gewusst wie
Das Backen der Ensaïmada de Mallorca ist eigentlich keine Hexerei, man muss nur einige wichtige Dinge beachten und benötigt etwas Zeit für die Zubereitung. Wie und worauf man achten muss, habe ich beim 61. Synchronbacken am letzten Wochenende erfahren; denn Zorra hatte wieder zum gemeinsamen Backen via Internet eingeladen und als Back-Thema die Ensaïmada de Mallorca, nach einem Rezept des spanischen Brotpapstes Iban Yarza, vorgeschlagen.
Die richtigen Zutaten
Es ist besonders wichtig ein backstarkes Mehl zu verwenden. Das bedeutet, dass das Mehl viel Gluten enthalten sollte, da der Teig lange geknetet werden muss, um so dehnbar zu werden, dass er später sehr dünn ausgerollt und ausgezogen werden kann. Ein Weizenmehl der Type 550 bietet sich da an.
Der ausgezogene Teig wird mit Schweineschmalz bestrichen (oder wie bei mir mit Butter) und dann mit oder ohne Füllung aufgerollt. Danach muss die Ensaimada 10 – 12 Stunden gehen, bevor sie gebacken werden kann.
Ensaïmada de Mallorca zum Frühstück
Die Ensaïmada de Mallorca ist auf der Insel ein typisches Frühstücksgebäck und wird normalerweise vor 10 Uhr morgens gegessen. Aus diesem Grund wird der Teig gern am Abend vor dem Backen hergestellt, sodass morgens nur noch der Backofen eingeschaltet werden muss, um dann innerhalb von 15 Minuten, die mallorquinische Spezialität zu backen.
Eigentlich nicht schwer! Wollt Ihr dieses traditionelle Rezept auch einmal ausprobieren? Dann legt los! Ich bin gespannt, ob Euch das Rezept gefällt und ob und welche Füllung Ihr gewählt habt. Erzählt gern, wie sie Euch gelungen sind!
Viel Spaß beim Backen und Genießen!
Eure
Ensaimada de Mallorca
Zutaten
Teig
- 250 g Weizenmehl Type 550 oder ein anderes backstarkes Mehl
- 6-8 g Hefe frisch oder 2-3g Trockenhefe
- 60-80 g Wasser je nach Bedarf
- 1 Ei Gr. M (ohne Schale, 55g)
- 80 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 25 g Butter weich oder Schweineschmalz (Original)
Für Füllung und Formung
- 150 g Butter weich – oder 175-200g Schweineschmalz (Original)
- 100 g Apfelmus
- 3 EL Öl neutral, z.B. Raps- für die Arbeitsfläche
- 75 g Zucker
- 1 TL Zimtpulver
- Puderzucker zum Bestreuen.
Anleitungen
- Zucker und dasaufgeschlagene Ei miteinander verrühren.
- Mehl, die Zucker-Ei-Mischung, Salz, Butter (Schweineschmalz) und 50g Wasser (nur dann mehr verwenden, wenn der Teig zu trocken sein sollte!) zu einem glatten Teig verkneten.Anfangs wird der Teig noch recht klebrig sein.
- 5 Minuten ruhen lassen.
- Dann wieder eine Minute lang kneten und 10 Minuten ruhen lassen. – Diesen Vorgang 3-4 Mal wiederholen bis der Teig fertig ist.Dazu eine Fensterprobe machen. Das heißt: Ein kleines Stück vom Teig abnehmen und zweischen den Fingern der li. und re. Hand dünn zu einer Membran auseinanderziehen . Der Teig soll dabei nicht reißen und durchscheinend (Fenster) sein. Ist das nicht der Fall – weiterkneten!
- Die (Trocken-)Hefe in etwa 1 EL Wasser auflösen
- In der letzten Knetrunde die aufgelöste Hefe zum Teig geben.
- Wenn der Teig fertig geknetet ist, 30 Minuten ruhen lassen.
Teig formen
- Eine große glatte Arbeitsfläche (ca. 130 x 100cm) großzügig mit Öl bestreichen.
- Zimt und Zucker mischen.
- Eventuell die Butter (Schweineschmalz)etwas erwärmen und abkühlen lassen, wenn sie/es nicht streichfähig sein sollte
- Den Teig mit einem Nudelholz dünn, auf eine Größe von etwa 100 x 30cm, ausrollen.
- Die weiche Butter (Schmalz) auf dem Teig verteilen. Ich habe es erst mit einem Pinsel versucht, benutzte dann aber die Finger. Das klappte wesentlich besser!
- Sobald der Teig bestrichen ist, nach und nach vorsichtig hauchdünn ausdehnen. (Bei mir konnte man durch den gedehnten Teig deutlich die Holzmaserung der Arbeitsfläche sehen.) Sollte sich der Teig gegen das Dehnen wehren, dann muss man ihn noch etwas chillen lassen.
- Die Teigmenge ergibt etwa eine Größe von 130 – 100cm.
- Sobald der Teig fertig gedehnt ist, die Teigfläche mit der Zucker-Zimt-Mischung bestreuen.
- Dann die lange, körpernahe Teigseite auf einem Streifen von etwas 10 cm Breite mit z.B. Apfelmus, Schokocreme, Konfitüre, Marzipan (oder was Dir sonst noch als leckere Füllung einfällt) bestreichen. – Wer mag kann auch die gesamte Teigfläche bestreichen.
- Dann vorsichtig etwa 5cm zusammenklappen und mit der entstandenen Bruchkante nun den Teig eng zur anderen langen Seite aufrollen.
- Die Teigrolle 25 Minuten ruhen lassen
- Ein Backblech mit Backtrennpapier belegen.
- Hier die Teigrolle von der Mitte ausgehend zu einer großen Schnecke formen. Dabei darauf achten, dass zwischen den Windungen genügend Platz bleibt, damit der Teig genügend Platz zum Ausdehnen hat.
- Alternative: Die Teigrolle in 4 -6 Stücke aufteilen und jeweils zu kleinen Schnecken formen
- Den Teigling etwa 12-14 Stunden im kalten Ofen reifen lassen. – Ich habe als Abdeckung ein anderes Backblech umgedreht aufgelegt.
- Sollte der Teig nach der angegebenen Zeit noch nicht aufgegangen sein, dann einfach länger reifen lassen. Es kann aufgrund von zu alter Hefe oder zu niedriger Temperatur vorkommen, dass mann 20-24 Stunden warten muss.
- Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen und eine ofenfeste Schale mit Wasser auf den Boden stellen.
- Die Ensaimada, je nach Ofenleistung, 15-20 Minuten backen.
- Nach dem Backen auf einem Gitter abkühlen lassen und vor dem Servieren dick mit Puderzucker bestreuen.
Weitere Teilnehmerinnen am Synchronbacken waren:
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Birgit von Birgit D
Britta von Backmaedchen 1967
Manuela von Vive la réduction!
Simone von zimtkringel
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum
Ilka von Wasmachstdueigentlichso?!
Birgit M. von Backen mit Leidenschaft
Susan von Labsalliebe
Geri von Lecker mit Geri
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