Gekochte Eier natürlich färben.
Sturm Niklas hat uns erreicht. Vor dem Haus werden der kleinen Harlekin-Weide die aufgehängten Deko-Ostereier um die Ohren gehauen. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, fegt durch die Gegend. – Sollte ich wirklich leere Plastik-Pflanztöpfe im Garten vergessen haben?! – Da schwimmen so viele wild auf dem Teich herum . . .
Bei so einem Wetter fühle ich mich sehr wohl hier im schützenden Haus, von wo ich durch die Fenster das Schauspiel, das der Orkan bietet, betrachten kann. Endlich finde ich die Zeit mit einigen Oster-Vorbereitungen zu beginnen. Heute werde ich Eier färben und eine essbare Kresse-Tischdeko anfertigen.
Da die Eier am meisten Zeit beanspruchen, fange ich mit ihnen an.
Eier färbe ich ausschließlich mit natürlichen Farbstoffen, da ich eine Aversion gegen künstlich hergestellte habe und sie nie bewusst in meinen Speisen einsetze (leider weiss ich nicht immer, was sich hinter Zahlen und Buchstaben in den Zutatenlisten verbirgt 🙁 ).
Es gibt in der Natur so viele Farbstoffe – warum also nicht (gesund) nutzen?! Ich habe schon mit vielen unterschiedlichen, natürlichen Stoffen experimentiert und habe farblich schöne Ergebnisse erzielt. Am schönsten werden die Färbungen auf weißen Eiern. – Braune Eier färbe ich ausschließlich mit braunen Zwiebelschalen. Durch die Schalen erhalten sie einen schönen goldbraunen Ton.
Nachfolgend eine Liste mit Naturmaterialien, die ich schon selbst ausprobiert habe und die sich gut zum Färben eignen. – Erwähnen möchte ich noch, dass die Intensität des Farbergebnisses jeweils von den Materialien, der Zeit und der Konzentration des Färbebades abhängt.
Kamillenblüten, getrocknet – Gelb
Kurkuma (Gelbwurz) – Gelb
braune Zwiebelschale – Goldgelb
rote Zwiebelschale – Rosa
Rote Bete – Rosa – Magenta
Holunderbeersaft – Graublau
Rotkohlblätter – Hellblau
Spinat – Grün
Petersilie – Grün
Zutaten für blaue, grüne, gelbe und magentafarbene Ostereier:
- weiße Eier, Anzahl nach Wunsch
- ½ Zitrone, Saft
- 1 EL Kurkuma (Gelbwurz), gemahlen
- 1 Rote Bete-Knolle, frisch oder 2-3 vorgekochte
- 500 g Spinat
- 500 ml Holunderbeersaft
- Speiseöl zum Polieren, optional
Vor dem Färben müssen die Eier vorbereitet werden. Eier, die nicht direkt vom Geflügelhof stammen, sind mit einem Stempel gekennzeichnet. Das ist nicht unbedingt dekorativ, deshalb entferne ich diese Markierungen.
Tipp: Um Stempelfarbe zu entfernen, benutze ich Zitronensaft. Ein Stück Küchenpapier mit dem Saft tränken und den Stempel damit vorsichtig abreiben. Dann das ganze Ei mit dem Saft abwischen. Dadurch werden eventuell anhaftende Verschmutzungen sofort entfernt und das spätere Färbeergebnis wird gleichmäßiger.
Die Eier in einen Topf geben und mit Wasser bedeckt 8 Minuten kochen (nicht brodelnd kochen, da sonst die Schale reißt).
In der Zwischenzeit das Färbematerial vorbereiten.
Ich färbe mit frischer Rote Bete – rosa – Kurkuma (Gelbwurz) – gelb – Holunderbeersaft – graublau – Spinat – grün.
Für jedes Färbebad einen gesonderten Topf benutzen oder nacheinander färben.
- Die Rote Bete schälen (Einmal-Handschuhe anziehen, da die Farbe sehr „echt“ färbt), in dünne Scheiben schneiden und in einem kleinen Topf mit 500ml Wasser bedeckt zum Kochen bringen, Temperatur vermindern und 10 Minuten köcheln lassen.
- Kurkuma mit 500 ml Wasser zum Kochen bringen und 10 Minuten köcheln.
- Spinat in ca. 500ml Wasser 10 Minuten kochen.
- Holunderbeersaft erhitzen.
- Nachdem der jeweilige Sud hergestellt ist, den Topf vom Herd nehmen und die Eier hineinlegen und dort mindestens 30 Minuten oder bis zur gewünschten Farbintensität liegen lassen.
Sobald der gewünschte Farbton erreicht ist, die Eier aus dem Bad herausnehmen und trocknen lassen. Wer ein glänzendes Finish mag, benetzt ein Stück Küchenpapier mit einigen Tropfen Speiseöl und poliert die Eier damit. Bis zur Verwendung lagere ich die Eier im Kühlschrank.
Zu meiner Ostertisch-Deko werden, außer den naturgefärbten Ostereiern, auch Kresse-Nester gehören. Ich liebe das frische Grün , den würzigen Duft und den Geschmack.
Zutaten:
- eine große alte Suppenterrine, kleine Schälchen und Suppentassen
- 2 Samentütchen Gartenkresse (oder mehr)
- Bio-Aussaaterde
Ich fülle die Aussaaterde bis knapp unter den Rand des jeweiligen Gefäßes und streiche sie ein wenig glatt, damit eine ebene Oberfläche entsteht. Darauf verteile ich das Saatgut gleichmäßig in einer Schicht und drücke es leicht an.(Statt Erde kann man auch angefeuchtetes, mehrlagiges Küchenpapier oder Watte verwenden.) Nachdem das Saatgut gleichmäßig befeuchtet ist, werden die Kressetöpfe an einen hellen Ort gestellt. Bei mir ist das die Küchenfensterbank. Bei einer möglichst konstanten Temperatur von ca. 20°C sollten die Pflänzchen unter Beobachtung bleiben, denn die Saat muss in der folgenden Zeit immer feucht gehalten werden. Dazu besprühe ich die Samen mit Wasser aus einer ausgedienten Pumpsprühflasche. So gepflegt, keimt die Saat spätestens nach zwei Tagen und spätestens nach fünf Tagen sollte die Kresse grün sein.
In meiner Suppenterrine (s. Bild)habe ich eine Fläche mit Küchenpapier ausgespart, da dort am Sonntag ein gebackenes Kuchen-Osterlamm sitzen soll.
Die Kresse-Schälchen werde ich auf dem Ostertisch verteilen und mit Eiern dekorieren. Außerdem werden kleine (Bastel-) Scheren bereitliegen, damit die Kresse bei Bedarf „geerntet“ werden kann.
Viel Spaß bei den Vorbereitungen auf Ostern!
Eure
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