Endlich – es ist wieder soweit. Wir haben Anfang März und – die Tomatenaussaat auf der Fensterbank im Haus kann beginnen. Jahrelang habe ich schon früh ab Mitte Februar mit der Aussaat von Tomaten begonnen (weil in einschlägigen Publikationen so beschrieben und – logisch?! – je früher die Aussaat umso früher auch die Ernte . . . ) Doch wie heißt es so schön? „Aus Erfahrung wird man klug“. Ich habe im Laufe der Zeit festgestellt, dass für die wärmeliebenden Nachtschattengewächse von Anfang bis Mitte März die bessere Aussaatzeit ist. Im Februar ausgesäte Tomaten wurden oft sehr dünntriebig und hatten oft einen geringen Fruchtansatz. Die gleiche Erfahrung machte ich auch mit Paprika und Peperoni, die ich inzwischen auch erst ab März einsäe.
Doch nicht nur der Zeitpunkt ist für eine gute Ernte entscheidend. Es kommt auch auf die richtige Ausstattung an. Dabei beginnt es schon mit der Wahl des Aussaatbehältnisses. Da eignen sich zum Beispiel fertige Töpfe mit Wasserabzug, Anzuchtplatten mit vielen kleinen Kammern, Eierpappen, Papptöpfe aus recyceltem Papier sowie selbstgemachte Anzuchttöpfe (Paper pots) aus Zeitungspapier, die ich Euch (hier) schon vorgestellt habe. Mit den beiden Zuletztgenannten habe ich die besten Erfahrungen gemacht und verwende sie fast ausschließlich. Nur Zucchini, Gurken und Kürbisse mit ihrem starken Wachstum säe ich direkt in Tontöpfe oder alte, ausgediente Plastikpflanztöpfe ein. Schaut Euch dazu auch noch mal meine älteren Beitrage an hier ? – hier ?
Ich benutze für die Aussaat spezielle Anzuchterde, die ich in die Töpfchen fülle. Sie ist humusreich, locker und durchlässig. Zudem ist das Substrat keimfrei und nährstoffarm, was später zu einer guten Wurzelentwicklung führt.
Die ausgewählten Pflanztöpfchen fülle ich locker bis zum Rand mit dem Substrat und drücke es mit den Fingern leicht an. Dann befeuchte ich die Erde mit zimmerwarmem Wasser und lege die Samen aus. – Oft wird beschrieben, dass pro Topf drei Samen mit etwas Abstand voneinander eingesät werden sollte. Doch ich habe mit einem Saatkorn pro Topf beste Erfahrung gemacht. (Das erspart ein späteres Pikieren und damit eine zeitliche Verzögerung im Wachstum.)
Die Tomatensaatkörner werden anschließend mit einer dünnen Schicht Erde abgedeckt, denn sie sind Dunkelkeimer. ( → Samen, die nur in Dunkelheit keimen) Lichtkeimer, wie z.B. Basilikum und andere Kräuter werden dagegen nur leicht in die Erde gedrückt. Daraufhin nur noch einmal angießen. Wer eine Pflanzbrause besitzt, benutzt am besten diese. Doch mein Tipp: eine ausgediente und gesäuberte Flasche mit Pumpsystem von einer Deo- oder Reinigerflasche funktioniert genauso gut und ist – umweltfreundlich!
Als Standort für die Anzuchtgefäße eignet sich ein heller Platz, am besten auf der Fensterbank. Die ideale Keimtemperatur liegt bei etwa +20°C und die Luftfeuchtigkeit sollte möglichst hoch sein. Da ich selbst auch nicht für alle meine Pflanztöpfchen Fensterbank-Gewächshäuser habe, muss ich darauf achten, dass die Anzuchttöpfchen nie austrocknen. Ich decke sie mit einer durchsichtigen Folie ab, kontrolliere oft und besprühe die Erde, sobald nötig. Aber Achtung: Sobald die Sonne scheint, steigen die Temperaturen auf der Fensterbank rasch über +30° C. Dann schützt ich meine Keimlinge zum Beispiel mit Pappe, die ich zwischen Scheibe und Anzuchtgefäße klemme.
So, geschafft! Die ersten Schritte ins neue Gartenjahr sind getan. Folgt mir weiter bei meinen gärtnerischen Aktivitäten. Ich habe in diesem Jahr viel geplant. Seid gespannt!
Ich wünsche uns allen eine schönes Jahr auf dem Balkon und im Garten
Eure
Mit diesem Beitrag nehme ich an der Blogparade Gemüse selber züchten teil, die Izabell auf ihrem Blog Haus und Beet veranstaltet. Ich bin schon auf interessante Gartenbeiträge gespannt. ??
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